Kolonialarchitektur in Namibia
Mit dem Zug nach Swakopmund. Das „Schutzgebiet“ Deutsch-Südwestafrika wurde auch „Sandbüchse“ genannt.
Die sogenannte „Sandbüchse“ wurde 1884 von Otto von Bismarck zum „Schutzgebiet“ Deutsch-Südwestafrika ernannt.
Der Kolonialismus brachte neue Techniken für Waffen, Kommunikations- und Transportsysteme ins Land, ein junges Land der Gegensätze: Endlose Steppen – unüberwindbare Weidezäune. Brennendes Licht – klirrendkalte Nächte. Allgemeine Armut – singulärer Wohlstand.
Vor Ort wurden die ambitionierten Bauprojekte der Fremdherrschaft jeweils einer Adaption unterzogen, um in Ausdruck, Farbe und Zweck den lokalen Verhältnissen zu entsprechen.
Als unser Zug im ersehnten Swakopmund einfuhr – allerdings ohne anzuhalten – warfen wir kurzerhand alles Gepäck raus und sprangen hinterher. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Wüste kehrte der Zug und hielt am Perron. Belustigte Gesichter stiegen aus während wir Ignoranten in zerrissenen Hosen dastanden und die Kameras prüften.