Die Architektur des Kolonialismus ist ein globales Phänomen

Die Architektur des Kolonialismus ist ein dynamisches, kollektives Phänomen, ein Baustein unserer multipolaren Welt.

Städtebau und Architektur werden zum Inbild einer kreativen Selbstinszenierung. Meist jedoch gilt Kolonialarchitektur als Inbegriff von Zivilisierung. Doch diese Betrachtung ist insofern unzureichend, als sie eine eurozentrische Zuschreibung darstellt. Perspektivenreicher ist die Verknüpfung unterschiedlicher Blickwinkel: Koloniale Architektur liest sich heute als eine transdisziplinäre Verflechtung von Bauwissen unterschiedlicher Kulturen mit postkolonialen Studien, die Architektur als konstitutives Element der nachkolonialen Erfahrung deuten.

Architektur als Kommunikationsmedium

Eindrücklich beleuchtet die Überseearchitektur einen entscheidenden Vorgang, der das Grossprojekt des modernen Kolonialismus mitentwarf. Interpretiert man die koloniale Baukunst weniger als ein effizientes Hierarchieformat denn als ein transkulturelles Medium von Vernetzung unter ungleichen Vorzeichen und verbindet also gängige Erklärungsmodelle der Kulturanalyse mit ethnografischen und postkolonialen Studien, dann wird fachübergreifend relational gedacht: über das „Dritte“ Neue. Dieses neue gemeinsame „Dritte“ entstand innerhalb grenzübergreifender Gestaltungsräume –Kontaktzonen, in denen sich die Parteien nicht selten auf Augenhöhe gegenüberstanden.

Folgen Sie uns auf eine Reise nach Übersee

Eine Reise nach Übersee zu den architektonischen Zeugnissen unserer kolonialen Vergangenheit in die Länder Namibia, China, Samoa und Brasilien.